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TRAM2000

Hallesche Verkehrs AG (HAVAG) - Historisches

letzte Aktualisierung: 26. Februar 2007
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Nicht jede Stadt, oder jedes Verkehrsunternehmen, pflegt die Tradition so wie die Hallenser. Nach bescheidenen Anfängen in den 1970er Jahren, als der erste aufzuarbeitende Triebwagen noch im wahrsten Sinne des Wortes entführt werden musste, hat sich hier seit 1996 ein großes Straßenbahnmuseum etabliert. Mit rund 30 historischen Fahrzeugen, können die Halleschen Straßenbahnfreunde ein beachtliches Stück Geschichte präsentieren. Sehr viele Fahrzeuge sind betriebsbereit.

Die folgende Übersicht ist nicht noch nicht vollständig und soll im Augenblick nur einen Eindruck vermitteln.

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Historischer Triebwagen 4

Foto: © Thomas Kliem

Mit Triebwagen 4 haben die Hallenser das älteste Exemplar im Bestand. Die Serie 1 - 58 stammt aus dem Baujahren 1891 bis 1898. Im Original existierte jedoch keines der Fahrzeuge mehr. Die letzten Triebwagen wurden, umgebaut zu Beiwagen, im Jahre 1927 verschrottet. Bei dem heute als historischen Triebwagen 4 eingesetzten Fahrzeug handelt es sich um ein Fahrzeug des Baujahres 1894 der Altenburger Straßenbahn. Diese wurde 1920 eingestellt und das Fahrzeug ging in Privatbesitz nach Zwickau. Von dort gelangte der Triebwagen 1985 nach Halle und wurde in den Jahren 1986 bis 1991 wieder fahrfähig aufgebaut. Der AEG-Triebwagen mit 5 seitlichen Bogenfenstern konnte so zum Jubiläum 100 Jahre elektrische Straßenbahn Halle 1991 der Öffentlichkeit erstmals präsentiert werden. Das Foto zeigt ihn im historischen Straßenbahndepot.

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Historischer Triebwagen 6 der Kirnitzschtalbahn

Foto: © Thomas Kliem

Dieser gelbe Triebwagen ist in Halle nie eingesetzt wurden. Dennoch ist er schon weit herumgekommen. 1943 in Gotha gebaut war er zunächst in Erfurt unter der Nummer 106 im Einsatz. Später gelangte er unter der Nummer 855 zur Lockwitztalbahn. Mit Einführung der EDV-Nummerierung bei den Dresdner Verkehrsbetrieben erhielt er die Nummer 240-006. Als die Lockwitztalbahn 1977 stillgelegt wurde, kam der Wagen zur Kirnitzschtalbahn und tat dort, teilweise mit zwei Beiwagen behangen, noch viele Jahre gute Dienste. Nachdem die Kirnitzschtalbahn in den 1990er Jahren gebrauchte Gotha-Wagen erhielt, wurde einige der Altbau-Fahrzeuge überflüssig. So gelangte der Triebwagen 6 nach Halle wo er restauriert und in den Einsatzzustand der Kirnitzschtalbahn zurückversetzt wurde.

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Historischer Triebwagen 772

Foto: © Thomas Kliem

Jahrzehntelang gehörten die Gotha-Züge zum Stadtbild von Halle. Sie verkehrten grundsätzlich als Dreiwagenzug mit zwei Beiwagen. Mit dem Einsatz der Tatra-Züge wurden teilweise neuwertige Gotha-Züge an andre Verkehrsbetriebe in der damaligen DDR abgegeben. Immer mehr Linien wurden umgestellt bis 19080 nur noch die Linie 8 mit Gothawagen betrieben wurde. Die letzte Hochburg wurde der Betriebshof Merseburg. Hier verkehrten die letzten Gothazüge vor allem als Einsatzwagen im Berufsverkehr der Leuna- und Buna-Werke zwischen Schkopau und Bad Dürrenberg. Bei Ausfall eines Tatra-Zuges der Überlandlinie 5 mussten sie noch einspringen. Am Leunaweg eingewechselte Gotha-Züge mussten spätestens am Betriebshof Ammendorf wieder gegen einen Tatra-Zug getauscht werden, da Mitte der 1980er Jahre keine Fahrzeuge mehr linienmäßig in Halle selbst fahren durften. Als auch diese Einsätze verloren gingen, fuhr eine Zeitlang der Kinderwagen-Express morgens aus dem Wohngebiet Silberhöhe in die Innenstadt. Der letzte Einsatz des Zuges 772 / 385.

Gegenwärtig befindet sich ein kompletter Dreiwagenzug TW-772 (T2D Baujahr 1967, CKD Prag); BW-385 (B2-62 Baujahr 1965, Gotha) und BW-506 (B2-62 Baujahr 1967, Gotha) in Aufarbeitung durch die Werkstätten der Halleschen Verkehrs AG.

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Historischer Triebwagen 901

Foto: © Thomas Kliem

Mit dem Einsatz von immer mehr modernen Niederflurwagen, dezimiert sich die Tatra-Flotte weiter. Insgesamt wurden von Anfang bis Mitte der 1990 Jahre 82 Triebwagen und 41 Beiwagen modernisiert. Sie werden noch bis etwa 2010 im Einsatz stehen. Die nicht mehr modernisierten Fahrzeuge haben teilweise neue Fenster und Türen erhalten, sind aber technisch unverändert geblieben. Eine große Anzahl der Wagen wurde mehrmals umnummeriert und ist ins östliche Ausland verkauft worden. Ein kompletter T4D / B4D Großzug wird in Zukunft die historische Flotte bereichern. Bereits einsatzfähig im Anlieferungszustand von 1969 ist Triebwagen 901 (ex. 924, Baujahr 1971, CKD Prag) und B4D-Prototyp-Beiwagen 101 (Baujahr 1967, CKD Prag). Dieser ist der älteste B4D überhaupt. Bevor er seinerzeit nach Halle kam, fuhr er seit 1967 bereits in Belgrad.

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